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Schülerzeitung - FWS Landsberg

Informationskompetenzprojekt Schülerzeitung
Freie Waldorfschule Landsberg

Was braucht der Mensch, um kompetent mit Informationen umzugehen und wann ist ein guter Zeitpunkt, um sich entsprechende Kompetenzen zu erwerben?

Eine gezielte Ausbildung der Informationskompetenz ab Beginn der aufkeimenden Urteilskraft im frühen Jugendalter ist unabdingbarer Bestandteil schulischer Bildung.

Vor diesem Hintergrund wurde von der Medienpädagogin Karoline Kopp von der Freien Waldorfschule Landsberg eine fächerübergreifende, entwicklungs- und kompetenzorientierte Medienpädagogik-Epoche für die Mittelstufe entworfen, in deren Rahmen eine siebte Klasse eine Schulzeitung produzierte, finanzierte und vermarktete – und am Ende sogar den Blattmacher-Wettbewerb von Süddeutscher Zeitung und Bayerischem Kultusministerium gewann.

Schülerin Emlia Weinhart berichtet von ihren Erfahrungen:

„Eine Woche vor den Osterferien starteten wir in eine Journalismus-Epoche, ein Projekt, bei dem wir eine Zeitung kreierten, gestalteten und schrieben. Am Anfang war mein Interesse begrenzt, doch im Laufe der Epoche fing ich an, mich mehr und mehr dafür zu interessieren. Unsere Lehrerin Frau Kopp veranschaulichte auch schwierige und fremde Themen für uns und ließ uns praktische Erfahrungen sammeln, wie zum Beispiel Urheberrechte oder das Layouten, an das sie uns langsam über Gestaltungsvorgaben für unsere Epochenhefte heranführte. Wir lernten, dass viel Vorbereitung nötig ist, bevor man sich an das Artikelschreiben heranwagt. …..

Ich entschied mich für das Thema Vorurteile unter Schulen, über das ich mich erst informierte und anschließend einige Interviews führte, in denen ich nach der persönlichen Meinung der Leute fragte. ……

Wir wählten Teams, die für bestimmte Dinge wie Finanzierung und Gestaltung unserer Zeitung zuständig waren und entschieden zusammen, mit welcher Werbung wir unsere Zeitung finanzieren wollten. Dann kontaktierte unser Finanzierungs-Team die besagten Unternehmen und stellte ihnen unsere Zeitung und die Gruppe unserer Leser:innen.

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Nach dem Druck bereiteten wir uns auf den Verkauf der Zeitung beim Sommerfest unserer Schule vor. Zufrieden betrachteten wir schließlich unser Endprodukt und konnten am Schulfest unglaublich viele Ausgaben an viele interessierte Leser:innen verkaufen.

Es war gut, zu sehen, dass sich unsere ganze Arbeit gelohnt hatte. Wir stellten Bilanzen auf und sahen, wie viel Geld wir mit Einnahmen und Ausgaben hatten und entschieden uns, das Geld zu dritteln und zwischen unserer Klassenkasse, den ukrainischen Schülern an unserer Schule und unserer Partnerschule in Brasilien aufzuteilen.

Im Anschluss bewarben wir uns mit unserer Zeitung bei zwei verschiedenen Wettbewerben, für die wir beide nominiert wurden und anschließend bei beiden einen Preis gewannen (siehe Infobox).

Das Projekt war spannend und weiterführend und außerdem gut für eine siebte Klasse geeignet. Ich empfinde nun, da ich selbst den ganzen redaktionellen Prozess und den des eigenen Textverfassens durchlaufen habe, großen Respekt für jeden, der dies regelmäßig macht oder dazu beiträgt. Außerdem schaue ich nun kritischer auf die Quellen, aus denen ich meine Informationen beziehe.“

Ein herzliches Dankeschön an die Waldorf-Stiftung, die uns bei diesem Projekt mit einer Spende für die Druckkosten und bei der Anschaffung eines Aufnahmegeräts gefördert hat.

 

Bild: FWS Landsberg
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